Verstopfung ("medizinisch" Obstipation genannt) kann viele Ursachen haben und ist bei Kindern mit Behinderung häufig. Gründe sind u.a. die fehlende richtige Bewegung, zu wenig Flüssigkeitsaufnahme, zu wenig Ballaststoffe, zu viele stopfende Nahrungsmittel, denn die Ernährung von Kindern mit PCH 2 ist nicht einfach. Oft ist man einfach froh, dass sie genügend Kalorien zu sich genommen haben, sodass die Zusammensetzung nicht auch noch optimal sein kann. Insbesondere bei Nahrungsumstellung, z.B. auch bei Umstellung von Muttermilch auf andere kann es zur Verschlechterung kommen.
Stopfend sind z.B Bananen, Karotten, geriebener oder pürierter roher Apfel. Stuhlauflockernd sind Birnen, (Back-)Pflaumen oder Apfelmus, Molke, usw. Wichtig sind auch Ballaststoffe.
Um den Stuhlgang weicher zu machen, eignen sich verschiedene Medikamente, z.B. Movicol, Lactulose. Wichtig ist dabei aber immer, dass genügend Flüssigkeit aufgenommen werden kann.
Aber die Konsistenz ist nicht das einzige Problem der Kinder mit PCH 2. Sie können oft trotzdem nicht ausreichend abführen. Verstopfung macht nicht erst Probleme, wenn die angesammelte Menge drückt und den Darm ausdehnt. Es entstehen auch schon vorher vermehrt Blähungen. Diese können Kinder mit PCH 2 überhaupt nicht aushalten. Dagegen hilft dann auch keine Entschäumer wie Lefax®, Sab Simplex® oder Espumisan® mehr. Dann helfen nur noch Schmerzmittel, Abführen und im schlechtesten Fall werden auch noch Beruhigungsmittel nötig, da das Kind sich schon "reingesteigert" hat, bevor das Problem behoben wurde.
Bei vielen Kindern hilft es, täglich mehrfach abzuführen, mehrfach weil es gerade bei kleinen PCH 2-Kindern oft nicht in einem Mal ausreichend ist. Dazu ist z.B. Lecicarbon® geeignet. Das sind Zäpfchen, die sich bei Wärme im Körper in CO2 verwandeln und dabei den letzten Darmabschnitt (die Ampulle) dehnen. Dies führt dazu, dass die Darmbewegungen beginnen und das Kind selbständig zu drücken anfängt. Von Nachhilfe mit Fieberthermometer ist aufgrund der Verletzungsgefahr abzuraten.
Wenn es länger nicht klappt, werden Einläufe nötig.
Auch wenn Verstopfung bei behinderten Kindern keine Seltenheit ist, sollte immer vorab geschaut werden, ob es anatomische oder andere Gründe gibt, bevor man wie oben beschrieben rein symptomatisch handelt.